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Kooperationsanfragen – So schreibst du Firmen richtig an!

7. Oktober 2017

EDIT: Der Beitrag wurde am 18.10.2019 überarbeitet.

Der Beruf Influencer ist mittlerweile in aller Munde und wird für immer mehr junge Menschen zum Traumberuf. Ein wichtiger Bestandteil davon sind die Kooperationen mit Firmen. Daher dreht sich heute alles um die richtige Formulierung von Kooperationsanfragen. Ich verrate euch auf was man dabei besonders achten sollte, was absolute No-Gos sind und wie man sich selbst und seinen Account am besten präsentieren kann. Da ich mittlerweile beide Seiten kennenlernen konnte, sowohl die des Influencers als auch der Unternehmen, weiß ich auf was es bei solchen Anfragen ankommt. Meine Erfahrungen und vor allem auch meine Tipps möchte ich nun gerne an euch weitergeben. Ein absolutes Erfolgsrezept gibt es natürlich nicht und jeder muss seine Persönlichkeit mit reinbringen. Dennoch gebe ich euch gerne einen kleinen Leitfaden an die Hand, damit ihr euch daran etwas orientieren könnt.

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Bevor wir gleich mit den Richtlinien für gute Kooperationsanfragen anfangen, möchte ich noch kurz ein paar grundlegende Dinge über Kooperationen klären. Generell gibt es zwei Wege, wie eine Kooperation zu Stande kommen kann. Entweder werdet ihr von einer Firma angeschrieben oder ihr ergreift selbst die Initiative. Wir werden uns heute allerdings nur auf die zweite Möglichkeit beschränken. Falls ihr noch keine Erfahrung mit Kooperationen gemacht habt oder euch scheut Firmen anzuschreiben, dann kann ich euch nur raten: traut euch! Fast alle Blogger haben irgendwann so angefangen und eine Kooperation ist nicht “schlechter”, nur weil ihr selbst angefragt habt. Firmen und Agenturen sind oftmals froh darüber neue Gesichter zu entdecken, auf die sie vielleicht ansonsten nie aufmerksam geworden werden. Und außerdem müsst ihr euch einfach bewusst machen, dass ihr nichts verlieren könnt. Achtet nur darauf, dass die Firma auch euren Qualifikationen entspricht.

Richtlinien für  gute Kooperationsanfragen

  1. Richtige Kooperationspartner finden

    Finde Firmen die zu dir und deinem Blog/Instagram Account passen. Du bist ein Beauty Blogger und schreibst ausschließlich über Schminke? Dann schreibe keine Gartencenter an. Nicht nur, dass du diesen Firmen sowieso nicht ihre passende Zielgruppe liefern kannst, sondern auch weil das für deine Follower nicht authentisch ist. Das A & O für einen erfolgreichen Blogger ist Glaubwürdigkeit und mit falschen Kooperationen verspielt man sich das ganz schnell.

    Außerdem sollten die Firmen sich mit deinen Qualifikationen decken. Heißt also, wenn du noch eine relative kleinere Followerschaft hast, solltest du nicht gleich Gucci oder Prada anschreiben. Damit verschwendest du in 99,9% sowieso nur deine Zeit. Suche dir lieber kleinere Unternehmen oder Start-ups für den Anfang.

  2. Richtige Anschrift & Anrede

    Grundsätzlich würde ich sagen, dass es immer besser ist seine Anfrage per Mail zu verschicken. Auch wenn es sich um eine Instagram Kooperation handeln soll, da dies einfach professioneller ist. Die meisten Firmen haben ihre Mail Adresse direkt im Insta Account hinterlegt, die du dann einfach kopieren kannst. Ansonsten findest du auf den Internetseiten IMMER eine Mail Adresse bei Kontakt oder Impressum.

    Da in der Blogger- und Marketingszene der Umgangston meistens eher gelassen, statt förmlich ist, sollte die Anrede bei Kooperationsanfragen auch darauf angepasst werden. Also statt einem “Sehr geehrte Damen und Herren” kommt viel besser ein “Hallo liebe/r XXX” oder wenn man keinen direkten Ansprechpartner findet, ein “Hallo liebes XXX-Team”. Allerdings kommt es natürlich immer viel besser, wenn du einen Namen herausfinden konntest, an den die Mail adressiert wird.

  3. Betreffzeile der Mail

    Damit die E-Mail bei Unternehmen nicht untergeht und ihnen direkt verdeutlicht, um was es sich handelt, solltest du das immer unbedingt gleich in die Betreffzeile schreiben. Gerne verwende ich hierfür zum Beispiel ganz einfach: “Kooperationsanfrage Linsenspiel”.

  4. Gute Gliederung

    Zu Beginn solltest du dich immer kurz vorstellen. Wer bist du, was genau machst du (auf den Blog oder Instagram Account bezogen) und wie lange machst du das schon. Außerdem solltest du IMMER die Direktlinks zu deinen Seiten mitschicken. Zu schreiben: “Auf Instagram findet ihr mich unter @XX_XX+XX_XX geht gar nicht! Da vergeht einfach schon die Lust auf den Account und du hast gleich schlechtere Chancen – denn Zeit ist Geld.
    Achte darauf, dass du bei der Vorstellung nicht zu ausschweifend wirst, aber alle wichtigen Infos über dich und deine Arbeit preisgibst, die wichtig für das Unternehmen und die Zusammenarbeit sind.

    Danach kannst du kurz etwas zu dem Unternehmen schreiben. Warum du zum Beispiel genau diese Firma für eine Kooperation angeschrieben hast und am besten auch, warum genau du ein guter Partner sein würdest. Also alles ziemlich ähnlich wie bei einem Bewerbungsschreiben. Ein guter einleitender Satz für diesen Abschnitt ist immer: “Ich bin auf deine/eure Firma durch XXX aufmerksam geworden und..”

    Gerne kannst du auch direkt deine genauen Vorstellungen beziehungsweise deine Ideen für eine mögliche Zusammenarbeit erläutern. So weiß das Unternehmen, dass du dir schon Gedanken gemacht hast und kann abwägen, ob die Kooperation für beide Seiten von Vorteil wäre.

  5. Achte auf deine Rechtschreibung

    Eine Mail nur in Kleinbuchstaben zu schreiben ist ein absolutes No Go! Es kommt nicht nur unprofessionell rüber, sondern auch lustlos und respektlos. Einige von euch denken nun vielleicht, dass das ja selbstverständlich ist. Allerdings ist dies scheinbar nicht immer der Fall, da ich schon so viele Mails lesen müsste ala “hallo lust auf eine kooperation?  ich mache instagram und würde gerne produkte von ihnen testen. sie finden mich unter @djflskdjf.” Und ja das ist LEIDER mein Ernst!

  6. Niemals betteln

    Du willst ja schließlich professionell rüberkommen. Ein “bitte nehmt mich, ich mach alles für das Produkt XXX” geht gar nicht! Jeder hat seinen Wert, egal ob viele oder wenige Follower und den solltest du kennen. Präsentiere dich selbstbewusst, aber nicht dreist und wisse, was du zu bieten hast. Außerdem solltest du eine Absage immer respektieren. Auch große Blogger bekommen noch regelmäßig Absagen auf ihre Kooperationsanfragen. Und das ist ganz natürlich, denn die meisten Firmen werden täglich von Mails überflutet und da entscheiden dann eben kleine Details. Falls dir das Unternehmen antwortet, dass du noch zu “klein” für eine Zusammenarbeit bist, dann nehme das nicht böse. Arbeite einfach weiter und wenn du etwas größer geworden bist, scheue dich nicht erneute eine Anfrage zu versenden.

Das waren jetzt einmal meine 6 grundlegende Tipps für Kooperationsanfragen mit denen eigentlich nichts schiefgehen dürfte. Wer möchte kann natürlich auch gleich sein MediaKit mitschicken, in dem alle wichtigen Fakten und Zahlen über die Seite oder den Account vermerkt sind.

Achtet immer darauf, dass die Mail höflich geschrieben ist und ihr auch einen persönlichen Flair und Emotionen mit reinbringt! Dreistigkeit und Überheblichkeit sind hier definitiv fehl am Platz.

Ich hoffe ich konnte euch ein wenig helfen und einige Fragen beantworten. Falls ihr noch weitere habt, könnt ihr sie gerne einfach in die Kommentare schreiben! Und wenn euch der Beitrag gefallen hat, dann lasst es mich gerne wissen, dann kommen vielleicht noch weitere rund um Kooperationen 🙂

15 Comments

  • Reply Sophie 7. Oktober 2017 at 17:02

    Hallo!
    Meine Frage: Wie soll man am besten damit umgehen, dass ein Unternehmen nicht antwortet? Das ist mir jetzt schon häufiger passiert und ich finde es höchst unfreundlich.
    Danke und Pipifein Grüße,
    Sophie

    • Reply Linsenspiel 7. Oktober 2017 at 17:28

      Hey Sophie 🙂
      Also erst einmal ist sowas natürlich immer super blöd, vor allem wenn man sich große Mühe gegeben hat und auf alles bei der Anfrage geachtet hat. Dennoch musst du dich damit abfinden, dass das vermutlich immer wieder passieren wird. Ich kenne keine Bloggerin, die auf jede Anfrage eine Antwort bekommt. Also einfach Kopf hoch und weiter machen! Allerdings sollte man darauf achten, dass man deswegen niemals öffentlich über die Firmen herzieht, denn das kann deinen Ruf dann ganz schnell schädigen. Hoffe, das hilft dir ein bisschen 🙂
      Liebe Grüße, Sophie

    • Reply Tobias 12. März 2019 at 23:01

      Hallo
      Es ist so ich kenne dass aus meinem eigenen Betrieb es kommen täglich 1000 Mails unter anderem Koperationsanfragen rein da kann man gar nicht allen zurück schreiben. Ich versuche es zumindest 🙂
      Scheue dich aber nicht nach 2-3 Wochen mal nach zu fragen.

  • Reply butter-brot 8. Oktober 2017 at 3:10

    Vielen Dank für den Hilfreichen Artikel.
    Gerade das mit der Anrede bin ich wohl immer zu steif angegangen.

    Gruß
    Torben

    • Reply Linsenspiel 9. Oktober 2017 at 18:17

      Sehr gerne 🙂
      Ja die Anrede kommt natürlich auch immer ein bisschen auf den potentiellen Kooperationspartner an. Generell soll eine Zusammenarbeit ja aber auf diesem Gebiet eher freundschaftlich als geschäftlich ablaufen und daher ist eine lockere Anrede meist besser! 🙂

  • Reply Krissi 9. Oktober 2017 at 10:46

    Super hilfreicher Beitrag, dankeschön! 🙂

    Die Tipps sind echt total gut, ich werde sie im Hinterkopf behalten.
    Dass du echt schon solche plumpen Kooperationsanfragen wie die in deinem Beispiel oben lesen musstest, ist echt krass. Was denken sich die Leute dabei? 😀

    Ich würde auf jeden Fall sehr sehr gerne noch weitere Beiträge rund um Kooperationen hier auf deinem Blog lesen – zum Beispiel über deinen Weg von Mini-Collabs bis hin zu den großen 🙂

    Ganz liebe Grüße,
    Krissi von the marquise diamond
    http://www.themarquisediamond.de/

    • Reply Linsenspiel 9. Oktober 2017 at 18:18

      Vielen Dank, es freut mich sehr, dass dir der Beitrag gefällt 🙂
      Ohjaaa leider gibt es davon mehr als seriöse und brauchbare Anfragen!
      Deine Beitrag Idee klingt wirklich super, werde ich mich dann in Zukunft auch mal dran setzen 🙂

  • Reply Claudia 9. Oktober 2017 at 13:17

    DAS nenne ich einen wirklich hilfreichen Post. Vielen Dank dafür! Weitere Posts zu diesem Thema würde ich sehr gerne lesen.
    Liebe Grüße
    Claudia

    • Reply Linsenspiel 9. Oktober 2017 at 18:20

      Sehr sehr gerne!! Freut mich, wenn ich mit dem Post ein bisschen helfen kann 🙂

  • Reply Manuela Schmelzer 10. Oktober 2017 at 19:31

    Toller Beitrag! Ich finde den hast du sehr gut geschrieben! Mfg die-Manuuu

  • Reply Danie 25. Oktober 2017 at 15:35

    Mega toller Beitrag werd mir den noch mal durch den Kopf gehen lassen bei der nächsten Anfrage.

    Liebe Grüße

    Danie

  • Reply Lisa 2. Februar 2018 at 10:16

    Danke für den hilfreichen Post! Was sicher auch nicht schaden kann, ist wenn man dem unternehmen schon einen groben Ausblick gibt, was möglich wäre. “Ich interessiere mich vorallem für das Produkt X, weil es super zu meiner Blogserie Y passen würde…”. Dabei aber nicht zu viel verraten, denn der potentielle Kooperationspartner muss ja noch neugierig sein.
    Beste Grüße aus dem Schwabenland,
    Lisa

  • Reply patchboy 16. September 2018 at 13:03

    heyo :,)
    ich wollte fragen, ob du einen Tipp hast wie man Unternehmen direkt anschreibt ohne zu viel preiszugeben. Sprich: Ich habe 2 Shootings gemacht, die die Marke involvieren, möchte ihnen nun zeigen was ich genau gemacht habe und möchte nun fragen, ob sie es für eine Werbekampagne o.ä. nutzen würden. Die Hauptangst hierbei ist eine Kopie oder eine kostenlose Inspiration, denn sie könnten es ja besser und größer machen, da ihnen mehr finanzielle Mittel zur Verfügung stehen.

    Bin dir über jeden Tipp dankbar,

    cheers <3

    patchboy

  • Reply Jürgen Jester 25. Oktober 2018 at 14:50

    Hallöchen,
    vielen Dank für die Tipps. ich habe jetzt eine dreiviertel Stunde an der Vorlage geschrieben und alles “sauber” unter bekommen. Erste Mail an ein Parkplatz Unternehmen ist jetzt raus … bin gespannt 🙂 Es gibt echt die witzigsten Zielgruppen.
    Viele Grüße aus la Marina,
    Jürgen

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