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Von neuen Lebensabschnitten und falschen Entscheidungen

19. August 2015

Meine Lieben, 

im März waren 13 Jahre Schule endlich vorbei. Es wurde viel gelernt, viel gehofft und am Ende viel gefeiert. Besonders die freie Zeit danach sehnte ich mir herbei. Anfangs war diese auch wirklich schön. Ich habe mich entspannt, viel unternommen und habe einfach das Leben genossen. Über das Studium machte ich mir natürlich schon seit einiger Zeit Gedanken, aber bin nie zu einem wirklichen Entschluss gekommen. Ich bin keine von denen, die mit 5 schon genau wissen was sie wollen. Leider. 



Denn irgendwann wurde mir bewusst, dass ich mich soglangsam entscheiden muss. Naja, wenigsten musste ich mal Bewerbungen losschicken. Aus meiner entspannten schönen Zeit, wurde Druck, Angst und kein Plan vom Leben. Die Richtung ‘irgendwas kreatives’ und ‘nicht den ganzen Tag im Büro’ wurden immer schwerer umzusetzen. Die Zeit verging wie im Flug. Tag für Tag, Nacht für Nacht, um immer noch nicht zu wissen was ich will. So schwer kann das doch nicht sein! Man muss sich doch für etwas begeistern, etwas unbedingt wollen. 
Die Dinge die ich wollte waren oftmals viel zu weit weg und viel zu teuer, denn natürlich waren meine gewünschten Studiengänge alle privat. Also weiter suchen, nicht aufgeben, die Zeit rennt davon. In meinem Umfeld wusste fast jeder was er will, einige hatten schon seit Ewigkeiten einen Ausbildungs- oder Studienplatz. Ich nicht. Nachdem ich mir dann einige Studiengänge rausgesucht hatte, begann die Zeit der Bewerbungen schreiben. Tausend Mal neu formuliert, tausend Mal wieder verworfen. 

Dann beginn die Zeit des Wartens und sogar wieder des Entspannens. Immerhin hab ich jetzt alles getan, was ich konnte. Ich habe mich beworben und muss nun auf die Antwort warten. Mein Favorit fiel natürlich als Erstes weg. Was denn auch sonst. Der schöne warme Sommer wurde für kurze Zeit wieder in vollen Zügen genossen. Das Studium in meinen Gedanken ganz nach hinten geschoben. Wann hat man denn bitte noch einmal so lange eine freie Zeit? In der man Nichts tun muss. Es wurde viel gefeiert, viel ins Schwimmbad gegangen und generell viel unternommen. Es fiel mir nicht schwer, an die bevorstehende Zeit zu denken. Für den Moment zu leben war hier mein Motto. 
Bis dann die Zusagen kamen. Jura und Digital Media Marketing. Zwei Studienfächer die unterschiedlicher nicht sein könnten. Beide mit vielen Vor- und Nachteilen. Und ich wusste, ich müsse mich bald entscheiden. Seit diesem Tag verfolgte mich die Frage, nach dem Richtigen für mich, in den Schlaf. Was ist, wenn ich mich für das Falsche entscheide? Was, wenn mir gar keins davon gefallen wird? Was, wenn ich versage? Meine Laune fiel in den Wochen deutlich in den Keller. Ich grübelte viel, weinte oft und wusste nicht mehr weiter. Wenn ich das so schreibe, hört es sich irgendwie total bescheuert an. Denn nicht alle haben die Wahl sich für etwas zu entscheiden. Früher wäre das schon erst recht nicht möglich gewesen. Wir haben das große Glück zu machen was wir wollen und trotzdem war genau das für mich das Schlimmste überhaupt. Die Tage vergingen und ich hatte immer noch keine Ahnung. Andere konnten mir natürlich auch nicht helfen. Die pure Angst, mich für das Falsche zu entscheiden, bei so einem wichtigen Lebensabschnitt. Eine Entscheidung, die mein Leben für immer verändern wird. Was also, wenn ich mich da falsch entscheide. Nur wie soll ich mich denn bitte richtig entscheiden? ‘Hör auf dein Herz’ wurde mir gesagt. Leider gab dieses keinen einzigen Ton von sich. Konnte sich anscheinend auch nicht entscheiden. Denn Beides schien mir gleich gut zu gefallen. Beziehungsweise wusste ich bei Beiden ja nicht wirklich, was genau mich erwarten wird. Keiner kann mir sagen, ob es mir gefällt. So vergingen die Tage immer schneller, das Entscheidungsdatum kam immer näher und eigentlich wollte ich doch diese Zeit genießen. Es sollte doch eine meiner schönsten Abschnitte sein. 


Jetzt kann ich endlich die restliche freie Zeit noch genießen. Denn ich habe mich entschieden. Ich habe mich gegen Jura und für Digital Media Marketing entschieden. Ich weiß nicht, ob ich die richtige Entscheidung getroffen habe und ich werde es wahrscheinlich nie wissen. Dennoch fällt eine große Last von mir ab und ich bin froh, dass die Zeit des Nachdenkens, Verzweifelns und der Ungewissheit endlich vorbei ist. Nächsten Monat fängt sogar schon der Mathe Vorkurs an und im Oktober geht es dann richtig los. Ich hoffe, dass ich dort viele neue und vor allem liebe Menschen kennenlernen werde, die mit mir diesen neuen und wichtigen Lebensabschnitt beginnen. 

Ging es euch nach dem Abi genauso oder wusstet ihr schon immer, was ihr mal machen wollt? Und falls das hier jemand liest, der zufällig den gleichen Studiengang in Zweibrücken beginnt, unbedingt bescheid sagen!! 



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Warum man nicht kampflos aufgeben sollte. Kopf vs. Herz

24. April 2015

Meine Lieben.. 
Ich muss mir jetzt einfach mal wieder den Kummer von der Seele schreiben. Wie ihr ja wisst stecke ich seit einiger Zeit in der blöden Situation mich für den richtigen Studiengang zu entscheiden. (Für alle die neu auf meinem Blog sind: hier habe ich schon etwas darüber erzählt, wie ich mich fühle, was ich denke, vor was ich Angst habe etc. ) Letztes Jahr war ich auf dem Tag der offenen Tür an der Hochschule für Künste. Besonders interessiert hat mich Produktdesign, Kommunikationsdesign und solche Dinge eben. Als ich dann aber erfahren hatte, dass man für die Bewerbung eine Mappe machen muss, habe ich es mir relativ schnell aus dem Kopf gestrichen. Ich kann zeichnen ja. Aber mich gegen 300 Bewerber durchzusetzen und kreativer, besser zu sein als diese? So viel Selbstvertrauen hatte ich leider nicht. 


Nach einem Jahr und immer noch kein Stückchen weiter bei der Findung meines Studienganges, stolperte ich nun vor ein paar Tagen wieder über diese Schule und diese Fächer. Und immer mehr schlich sich die Frage in meinen Kopf: ‘Warum versuchst du es nicht einfach? Warum hast du so schnell aufgegeben. Du wolltest immer etwas kreatives machen und es waren nur diese Studiengänge bei denen deine Augen vor Freude funkelten, also warum verdammt hast du nicht alles versucht, um genommen zu werden.’ 
Also erkundigte ich mich wann Bewerbungsschluss ist. In einem Monat schon. Schaute mir viele Mappen im Internet an. Informationen wie ‘Ich habe 4 Monate an meiner Mappe gearbeitet. Ich war 3 mal bei der Mappenberatung und habe ein halbes Jahr Mappenunterricht genommen’ zogen mir wieder einmal den Boden unter den Füßen weg. Jetzt gibt es keine Mappenberatungen, es ist einfach zu spät. Mein Gehirn sagte mir, Sophie das kannst du vergessen, das packst du niemals rechtzeitig und selbst wenn, nehmen die dich eh nicht, weil es tausend mal bessere als dich gibt. Aber mein Herz war stärker und drängte mich dazu noch am selben Tag mich hinzusetzen und zu zeichnen. Stunde für Stunde, bis es dunkel wurde, aber ich konnte nicht aufhören, ich wollte mehr Kunstwerke erschaffen, damit ich irgendwie noch eine Chance haben könnte, auch wenn es nur eine klitzekleine ist. Seitdem male ich eigentlich den ganzen Tag, suche mir neue Inspirationen und versuche das Beste aus meiner Situation zu machen. Auch wenn es am Ende nicht reicht, kann ich später einmal sagen, du hast es wenigstens versucht.
Aber immer wieder schleichen sich Zweifel ein, denn eigentlich habe ich ja überhaupt keine Ahnung wie eine solche Mappe überhaupt funktioniert, was die genau von mir erwarten und wie man das alles präsentiert. Hätte ich damals nicht einfach alles gleich wieder verworfen, weil ich dachte sowieso nicht gut genug zu sein, dann hätte auch ich Kurse belegt, mir Hilfe geholt. Aber ich bin selbst daran Schuld. Ich habe jetzt nur noch zwei Möglichkeiten. Entweder ich setze mich jetzt wieder hin und versuche es einfach, auch wenn am Ende alles umsonst war oder ich lasse es bleiben und frage mich irgendwann einmal, ob ich es nicht doch gepackt hätte. Ihr könnt euch vermutlich denken was ich machen werde oder? 
Ich geh dann mal wieder an die Arbeit 😉

PS.: Mein Blog hat jetzt endlich auch eine Facebookseite bekommen und ich würde mich riesig freuen, wenn ihr vielleicht ein Like dort lassen würdet 🙂 https://www.facebook.com/linsenspiel

xx Sophie